Bevor sie zu einem geschätzten Reiseziel wurde, war L'Isle-sur-la-Sorgue eine lebhafte Industriestadt – angetrieben von der Energie der vielen Sorgue-Arme.

Ursprünglich ein ruhiges Fischerdorf, nutzte L'Isle-sur-la-Sorgue bereits im Mittelalter die Wasserkraft, indem Mühlen entlang der Wasserläufe errichtet wurden. Im 19. Jahrhundert führte die Industrielle Revolution zu einer Vervielfachung der Wasserräder, die energiehungrige Betriebe antrieben: Seidenspinnereien, Färbereien, Papierfabriken. In ihrer Blütezeit drehten sich bis zu siebzig Räder – ohne ein einziges Gramm Kohlenstoff in die Atmosphäre zu entlassen!

Die industrielle Tätigkeit dieser kleinen Stadt nahm im 20. Jahrhundert ab, doch die Erinnerung an diese Zeit lebt in den Herzen der Einwohner weiter. Heute sind noch vierzehn Wasserräder erhalten – reine Schmuckstücke. Sie bieten ein betörendes Schauspiel: ihre moosbewachsenen Schaufeln heben sich langsam, glitzernd, während das klare Wasser der Sorgue unter der Sonne schimmert.

Die Industrie hat dem Tourismus und den Antiquitätenmärkten Platz gemacht. Entlang der Kanäle entfaltet sich eine stille Anmut: man spaziert im sanften Flüstern der Sorgue oder bewundert die Wasserräder von einem Café aus. Die Stadt erwacht an ihrem lebhaften Sonntagsmarkt zum Leben – einem der bedeutendsten in Frankreich. Und zu Ostern wie Maria Himmelfahrt wird L'Isle-sur-la-Sorgue zum Anziehungspunkt für Antiquitätenliebhaber aus aller Welt.

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Ein Spaziergang durch L'Isle-sur-la-Sorgue ist wie ein sanfter Traum am Wasser entlang – wo das Murmeln des Flusses, die moosgeschmückten Räder und das Echo vergangener Zeiten zur stillen Betrachtung des provenzalischen Geistes einladen.