Die Provence tief einatmen und mit allen Sinnen genießen.
Was tun in der Provence, wenn die Hitze drückend wird?
Unsere Großeltern kannten die Antwort: die Stadt verlassen, aufs Land oder in die Berge fahren. Höhe
gewinnen, wieder kühle Nächte genießen, reine Luft atmen und einen erholsamen Schlaf finden.
Zum Beispiel im oberen Verdon-Tal…
Zur Quelle des Verdon
Lange bevor er in die spektakulären Schluchten stürzt, die ihn berühmt machten, noch bevor der Castillon-See bei Saint-André-les-Alpes oder der weite Lac de Sainte-Croix entsteht, ist der Verdon noch ein Gebirgsbach. Er entspringt nahe La Foux d’Allos auf 1.800 Metern Höhe, am Fuße von Bergrücken, die weit über 2.000 Meter aufragen.
Das Tal endet im Nichts: Nur die Straßen über den Allos-Pass und den Col des Champs verbinden es mit den Tälern von Ubaye oder Var. Beide Pässe liegen über 2.000 Meter und bleiben im Winter lange unpassierbar.
Die Freuden der Berge
La Foux d’Allos, ein familienfreundliches und sportliches Skigebiet, ist auch im Sommer lebendig. Mountainbiker treffen sich hier, kombinieren Sesselliftauffahrten mit Abfahrten auf präparierten Trails. Weiter unten bietet das Dorf Allos einen angenehmen Freizeitsee, perfekt zum Entspannen nach einer Wanderung.
Unter den Wanderungen bleibt der Aufstieg zum See Allos der ikonischste. Auf 2.230 Metern eingebettet, ist er der größte natürliche Hochgebirgssee Europas mit fast 3 km Umfang. Vom kostenpflichtigen Parkplatz Laus führt ein 45-minütiger leichter Spaziergang dorthin. Wer aufmerksam ist, kann Murmeltiere entdecken. Die Sportlicheren bevorzugen den Trail vom Parkplatz Cluite: etwa zweieinhalb Stunden Gehzeit, über 500 Höhenmeter, aber ohne besondere Schwierigkeiten.
Wanderungen und alpine Horizonte
Liebhaber weiter Landschaften finden unzählige Wege zu Gratlinien und Pässen. Allos-Pass oder Col des Champs: Diese Zugänge zu den Hochtälern eröffnen weite Alpenpanoramen, wo Sommerherden im Licht und in reiner Luft weiden. Wer schwindelfrei ist, sollte den Saint-Pierre-Schluchten-Weg bei Beauvezer nicht verpassen.
Ein Land, einst geteilt
Lange isoliert am Talboden gehörte Allos einst zusammen mit dem Ubaye-Tal zum Herzogtum Savoyen, während Colmars Teil des Königreichs Frankreich war. Dieses komplexe Erbe geht auf Königin Jeanne zurück, die dieses Gebiet – wie bereits das County von Nizza – vom Comté de Provence abtrennte. Colmars bewahrt noch die von Vauban errichteten Befestigungen, stumme Zeugen dieser alten Grenze.
Lebendige Dörfer und einladende Pausen
Im Sommer erwachen Allos und Colmars-les-Alpes fast täglich: Handwerksmärkte, mittelalterliche Feste, Straßenaufführungen. Mit Einbruch des Abends summen die Terrassen vor Lachen und fröhlichen Gesprächen. Ruhiger liegen Thorame-Haute und Thorame-Basse im Issole-Tal, ein trutenreicher Fluss, der in den Castillon-See mündet.
In Thorame-Haute lohnt ein Halt besonders: Le Bon Accueil, ein Landbistro am Dorfplatz. Großzügige Gerichte werden in freundlicher Atmosphäre serviert, wo selbst Hütehunde manchmal Gesellschaft nach einem langen Tag auf der Weide suchen.
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Frische und Authentizität
Der obere Verdon ist eine andere Provence: höher, kühler, wilder. Hier bringt der Sommer den Duft von Kiefernharz, grandiose Panoramen und Dörfer voller Leben. Ein Bergwinkel zum Erkunden, zum tiefen Durchatmen und um sich daran zu erinnern, dass die Provence nicht nur aus Olivenbäumen und Lavendel besteht, sondern auch aus Gipfeln, Bächen und alpinen Horizonten.
Der obere Verdon offenbart eine andere Seite der Provence – ein familienfreundlicherer Tourismus, der Reisende anzieht, die offene Räume, Dorfgemütlichkeit und die Schönheit der Berge suchen.