Ein seltenes geologisches Phänomen und ein geschütztes Refugium der Biodiversität an der südlichsten Spitze der Provence.
An der Küste gegenüber von Hyères strecken sich zwei schmale Sandbänke ins Meer und verbinden sich mit einem aus den Wellen aufsteigenden Hügel – so entsteht eine Halbinsel. Wir befinden uns am südlichsten Ende des provenzalischen Festlands, gegenüber den Goldenen Inseln Porquerolles, Port-Cros und Le Levant, die vom Hafen La Tour Fondue im Südosten aus per Boot erreichbar sind.
Eine Insel, mit dem Festland verbunden
Die beiden Tombolos – sandige Landbrücken zwischen Insel und Festland – umschließen eine Lagune. Es sind die Salins des Pesquiers, die vom 13. Jahrhundert bis 1996 genutzt wurden. Heute beherbergt die Lagune ein Vogelschutzgebiet, in dem man Flamingos und zahlreiche Zugvogelarten beobachten kann.
Die Tombolos formen zwei lange Strände aus Sand und feinen Kieselsteinen. Der Strand von L’Almanarre am westlichen Tombolo erstreckt sich über 5 Kilometer und zählt zu den längsten der Provence. Er ist beliebt für Wassersportarten wie Kitesurfen und Windsurfen, die von den beständigen Winden profitieren.
Im Herzen der Halbinsel
Das Herz der Halbinsel ist ein Paradies für Wanderer: Ein Küstenpfad eröffnet spektakuläre Ausblicke auf das Mittelmeer und die Goldenen Inseln. Das zerklüftete Relief offenbart zerborstene Felsen, die von Wind und Meer zu scharfen Graten geformt wurden. In geheimen Buchten verstecken sich kleine Strände, die nur Wanderern oder Seglern vorbehalten sind.
Das Dorf Giens, hoch oben auf dem Hügel gelegen, hat einen Teil seines provenzalischen Charmes bewahrt, während seine kleinen Häfen wie Le Niel oder La Madrague malerische Postkartenmotive bieten.
Olbia – die griechische Kolonie
Die Tombolos entstanden vor etwa 3000 Jahren durch die Ablagerungen nahegelegener Flüsse und die Strömung des Meeres. Hier gründeten die Griechen die Kolonie Olbia, die im 7. Jahrhundert zugunsten von Hyères, das höher und besser geschützt lag, aufgegeben wurde. Der Name „Almanarre“ soll vom arabischen „Al-Manar“, Leuchtturm, abgeleitet sein – ein Hinweis auf die einstige Sarazenenpräsenz.
Giens spielte stets eine militärische Rolle und diente als Wachposten an der Spitze der Halbinsel, deren Teile bis heute militärisches Sperrgebiet sind. Auch die Kunst hat Spuren hinterlassen: Der Dichter Saint-John Perse ist eine lokale Figur und liegt auf dem örtlichen Friedhof begraben.
Die Halbinsel Giens entdecken
Die Halbinsel Giens vereint eine bemerkenswerte Vielfalt an Landschaften und Erkundungsmöglichkeiten: zu Fuß entlang des Küstenwegs, per Kajak, Paddle oder mit lokal mietbaren Booten, um entlegene Buchten zu erreichen und die Unterwasserwelt zu erkunden. Tauchgänge und Schnorchelausflüge offenbaren Wracks und eine reiche Meeresfauna. Fahrradwege zwischen Hyères und Giens führen durch die Salzlagunen und zu den Häfen von Giens, La Tour Fondue und La Madrague.
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Zwischen Wanderfreuden, Badespaß und Wassersport bietet Giens eine komprimierte Version der mediterranen Küstenlandschaft in einem geschützten Umfeld.